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Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung

Humboldt-Universität zu Berlin | Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung | 9. Zwischen Lager und Mietvertrag – Integrationspotentiale verschiedener Wohnformen

Zwischen Lager und Mietvertrag – Integrationspotentiale verschiedener Wohnformen. Eine Studie zur Wohnsituation geflüchteter Frauen

Fragen der Unterbringung und der zukünftigen Wohnraumversorgung von Geflüchteten werden zur Zeit von Bund, Ländern und Kommunen vor allem als logistische und finanzielle Herausforderung diskutiert. Doch als Lebensmittelpunkt muss dem Wohnen eine zentrale Rolle für das Ankommen in der neuen Gesellschaft zugerechnet werden, so dass Fragen der Unterbringung weit über den Versorgungsaspekt hinaus reichen.

Insbesondere die Situation von Frauen ist in den wenigen existierenden Studien zu Unterbringung von Geflüchteten noch nicht in den Blick genommen worden. Die zentrale Frage des Forschungsprojektes lautet: Welche institutionellen, sozialen und emotionalen Potentiale entfalten sich in den verschiedenen Unterbringungs- und Wohnformen für geflüchtete Frauen? Als Untersuchungsstandorte wurden Berlin und Dresden gewählt.

Methode

Um die Frage nach Auswirkungen von verschiedenen Formen der Unterbringung auf die soziale und gesellschaftliche Integration von geflüchteten Frauen zu untersuchen, werden im ersten Teil des Forschungsprojekts kommunale Verwaltungen und ehrenamtliche Strukturen in den Blick genommen.

In semi-strukturierten Interviews mit Akteur_innen der Verwaltung wird erhoben, welche Konzepte der Unterbringung und der zukünftigen Wohnraumversorgung es in den ausgewählten Bundesländern gibt. Durch Interviews mit Vertreter_innen von Nichtregierungsorganisationen und ehrenamtlichen Initiativen wird erforscht, welche Rolle Ehrenamtliche in der Organisation der Unterbringung spielen. Dabei wird in allen Interviews der Fokus auf die Frage gelegt, inwiefern Akteure und Strukturen sensibel für besondere Bedarfe geflüchteter Frauen (z.B. Sicherheit vor Übergriffen und Diskriminierung, Familienfreundlichkeit) sind.

Im zweiten Teil des Projekts wird die Perspektive der geflüchteten Frauen miteinbezogen. In Interviews mit geflüchteten Frauen in unterschiedlichen Wohnformen soll erkundet werden, inwiefern die Form der temporären Unterbringung die Bedarfe der geflüchteten Frauen deckt. Bietet die Art und Lage der Unterbringung einen Zugang zu Netzwerken und Ressourcen wie ehrenamtlicher Unterstützung, sozialer und rechtlicher Beratung, sowie sozialer Netzwerke? Wie bewegen sich die Frauen in der Nachbarschaft? Fühlen sie sich dort sicher und akzeptiert oder finden Diskriminierungen und Angriffe statt? Unterstützen die genannten Faktoren die schnelle Integration vor Ort? Welche Anforderungen haben sie an das Wohnen, sobald sie die Unterkünfte verlassen können?