Crossing Borders – Border Crossings

Über uns

Neues Interdisziplinäres Zentrum widmet sich der Grenzforschung

Das Berliner Zentrum für transnationale Grenzforschung ist das fünfte Interdisziplinäre Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin

Grenzen überwinden – das ist seit jeher eine zentrale Aufgabe von Wissenschaft und Forschung. Und ganz besonders in Berlin hat sich die Erfahrungen von Grenzziehungen und Grenzverschiebungen in der Geschichte der Stadt tief eingeschrieben. Mit dem neuen Interdisziplinären Zentrum (IZ) „Border Crossings - Crossing Borders. Berliner Zentrum für transnationale Grenzforschung“ bündelt die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) ihre Kräfte in diesem Bereich.

Das Überwinden von Grenzen betrifft auch und vor allem das Überwinden disziplinärer Grenzen. Nur so kann Forschung heute einem so vielschichtigen Thema noch gerecht werden. Entsprechend hat sich „Border Crossings – Crossing Borders“ das Ziel gesetzt, fachlich spezialisierte Kompetenz zu sammeln. Durch die Sichtweisen verschiedener Disziplinen auf Fragestellungen des Zentrums soll die eigene, vertraute Vorgehensweise hinterfragt und somit neue Forschungsfragen aufgeworfen werden. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem Ethnologen, Geschichtswissenschaftler, Juristen und Kulturwissenschaftler aus unterschiedlichen Gebieten der Welt. Aber auch die Fachbereiche Gender Studies und Kunstgeschichte sind vertreten.

Laufende Forschungen der HU bündeln

Logo VollDas neue Zentrum ist konzipiert als Netzwerk und Dachstruktur, um die exzellente Forschung durch Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der HU und über sie hinaus zu ermöglichen. Wie hochaktuell das Thema Grenzziehungen ist, zeigt nicht nur ein Blick auf den „Brexit“ und die Europäische Union. Das macht die Diskussion politisch wie wissenschaftlich sehr relevant. „An der Humboldt-Universität entsteht eine spannende Plattform für die Forschung. In absehbarer Zeit sollen größere Drittmittelprojekte eingeworben werden“, sagt Nenad Stefanov, Koordinator des IZ Crossing Borders.

Das Zentrum soll bereits laufende Forschungen an der HU interdisziplinär zusammenführen und ein weiterführendes innovatives Forschungsprogramm entwickeln. An konkreten Ideen und Vorhaben wird aktuell gearbeitet, sagt Nenad Stefanov: „Bevor wir mit der Forschung loslegen, gilt es zunächst zu klären, welche gemeinsamen Schwerpunkte wir aus den unterschiedlichen Disziplinen entwickeln können. Dann geht es konkret darum, welche Fragestellungen für alle von uns interessant sind.“

Viele Blickwinkel auf den Forschungsbereich

Thematisch geht um mehr als nur territoriale Grenzen – Grenzziehungen jeglicher Art sind von Interesse. Aus kulturanthropologischer oder sozialwissenschaftlicher Sicht sind Grenzen oft Barrieren. Das wirft neue Fragestellungen auf. Welche Grenzen gibt es bei sozialen Kontakten? Wie manifestieren sich Grenzen auch symbolisch? Und wie werden Ungleichheiten durch Grenzen begründet oder stabilisiert? Bei ihrer interdisziplinären Forschung bedienen sich die Mitglieder des IZ geschichtswissenschaftlicher, soziologischer, anthropologischer und kulturwissenschaftlicher Perspektiven, um den Gegenstand möglichst umfänglich betrachten und beschreiben zu können. Aus der Vielzahl der Blickwinkel eröffnen sich dann im Optimalfall neue theoretische Impulse.

„Border Crossings“ ist nach dem August-Boeckh-Antikezentrum, dem Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung, dem Kolleg Mathematik Physik Berlin und dem Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung das fünfte Interdisziplinäre Zentrum an der HU.

 

[Pressemitteilung, 30. November 2016]