Vorträge
Prof. Dr. Georgios Agelopoulos (Aristotle University Thessaloniki)
‘Vaxinistas’ and ‘anti-vaxxers’:
modernity, the pandemic and vaccination in Greece
Montag, 15.11.2021 16–18 Uhr (c.t.)
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Südosteuropa-Gesellschaft |
Vergessene Vielfalt?
Lesung und Diskussion | 24.06.2021 | 18.30 Uhr | online
Anfang der 1990er Jahre lösten sich die Sowjetunion und Jugoslawien auf. Aus Vielvölkerstaaten entstanden neue Staaten und Menschen fanden sich in neuen Ordnungen wieder. Der Zerfall der beiden Vielvölkerstaaten und die Neugründung unabhängiger Staaten hat zu Krieg, anhaltenden Konflikten und Auseinandersetzungen über Grenzziehungen und Zugehörigkeiten geführt. In den postsowjetischen und postjugoslawischen Literaturen werden Erfahrungen und Praktiken der Abgrenzung und Neuverortung von Individuen und Gesellschaften aufgegriffen. Autor*innen zeigen, wie bis dahin randständige Zuschreibungen eine existentielle Bedeutung bekommen, wie Menschen, die sich Zuordnungen nicht ein- bzw. unterordnen wollen, zu fragwürdigen Grenzgänger*innen werden. Gemeinsam wollen wir über Erfahrungen und Erwartungen im Umgang mit sprachlicher, ethnischer und religiöser Vielfalt an den Rändern Europas sprechen.
Teilnehmende
- Lana Bastašić ist in Zagreb, Kroatien geboren, in Banja Luka (Bosnien) aufgewachsen und hat dort, sowie in Belgrad (Serbien) studiert. Mit ihrem Debütroman »Fang den Hasen« (Uhvati zeca) erhielt sie den 2020 den Literaturpreis der Europäischen Union. Er führt zwei junge Frauen auf einem Road-Trip durch Bosnien, und in ihre Kindheit und Jugend, womit zugleich die Erfahrung nationalistischer Segregation mit erzählt wird.
- Andrij Kurkov, russischsprachiger Autor aus der Ukraine, schreibt in seinem Roman „Graue Bienen" über Fragen der Zugehörigkeit und Abgrenzung aus dem Blickwinkel eines Mannes, der in der grauen Zone an der Kontaktlinie zu den separatistischen Republiken der Ostukraine lebt. Von dort unternimmt er mit seinen Bienen eine Reise in die Ukraine und auf die Krim.
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Sabine von Löwis ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZOiS.
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Nenad Stefanov ist Historiker und wissenschaftlicher Koordinator des Interdisziplinären Zentrums „Crossing Borders“ an der Humboldt-Universität Berlin. Ein Forschungsschwerpunkt in diesem Zusammenhang ist die gesellschaftliche Produktion von Grenzen.
- Moderation: Nina Frieß ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZOiS.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem zois.
Writing on borders and Albanian migration
Die Südosteuropa-Gesellschaft und das Berliner Zentrum für transnationale Grenzforschung "Border Crossing:Crossing Borders" an der Humboldt Universität zu Berlin laden ein: Writing on borders and Albanian migration Lecture withProf. Dr. Gazmend Kapllani (DePaul University, Chicago)
Discussion with: Dr. Belfjore Zifla (University of Tirana) and Prof. Dr. Christian Voß (HU Berlin)
Moderator: Dr. Agata Rogoś (HU Berlin) Wednesday, 13th of January 2021, 6-8pm: ZOOM
Gazmend Kapplanis viel beachtetes Buch "Unentbehrliches handbuch zum Umgang mit Grenzen" ist dieses Jahr bei Edition Converso erschienen.
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Borders and Spaces in South East Europe – Historical and Contemporary Imaginations and Practices of B/ordering
Keynote Lecture "Here be Dragons: on the crosslocations of the Epirot Balkan borderlands" SARAH GREEN - Helsinki University 14.11.19/Institut für Ethnologie/Hausvogteiplatz 5-7/Raum 0007
Lecture/Filmscreening: "Geotrauma" von ANA DANA BEROŠ und MATIJA KRALJ 15.11.19 /HU Hauptgebäude/Unter den Linden 6/Hörsaal 2091
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Vortrag Prof. Dr. Karin Stögner (Wien/Frankfurt)
Kritische Theorie, Feminismus und das Problem von Universalismus und Partikularismus
Montag, 3.12.2018 16:15 - 17:45 im Pergamonpalais Georgenstraße 47 Raum 4.30
Podiumsdiskussion: Grenzen in Europa. Wie umgehen mit neuen Herausforderungen?
Das Bedürfnis nach Abgrenzungen wächst in Europa. Vor diesem Hintergrund diskutiert das Podium die Grenzregime des Kontinents. Der Fall der Eisernen Vorhangs brachte nicht nur ein geeintes Europa hervor: Unweit davon, im zerfallenden Jugoslawien, entstanden gewaltsam voneinander abgegrenzte, ethnisch homogene Gemeinschaften. Das Podium reflektiert solche Ambivalenzen und den Zusammenhang zwischen Migration und Grenzen: Können abgedichtete Grenzen Migration regulieren, und ist die Forderung nach Abgrenzung eine Reaktion auf Zuwanderung? mehr...
Moderation: Harald Asel, Berlin, Inforadio (rbb)
Es diskutieren: Dr. Andrea Despot, Direktorin der Europäischen Akademie Berlin; Dr. Ulrike Jureit, Hamburger Institut für Sozialforschung; Gerald Knaus, Vorsitzender der Europäischen Stabilitätsinitiative; Prof. Dr. Regina Römhild, HU Berlin, Institut für Europäische Ethnologie
Das Podiumsgespräch wird aufgezeichnet und voraussichtlich am Sonntag, 06. 01.2019, um 11.05 Uhr, im Inforadio (rbb) ausgestrahlt. Weitere Infos: https://www.inforadio.de/
In Kooperation mit der Gedenkstätte Berliner Mauer.
Keine Anmeldung erforderlich
Ort: Gedenkstätte Berliner Mauer | Besucherzentrum, Bernauer Straße 119, 13355 Berlin
Donnerstag, 29.11.2018 - 19:00 Uhr
Eintritt frei
Podiumsdiskussion: Serbien als europäische Avantgarde? Was der Populismus der 1980er Jahre mit dem europäischen von heute zu tun hat
Donnerstag, 1. November 2018, 18:00 - 20:00
Mit:
- Dubravka Stojanović, Historikerin, Universität Belgrad
- Ivan Čolović, Ethnologe, Autor und Verleger
- Thomas Bremer, Theologe, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Moderation: Nenad Stefanov, Interdisziplinäres Zentrum für Grenzforschung Crossing Borders Humboldt-Universität zu Berlin
Der Balkan firmiert für einen beträchtlichen Teil der Öffentlichkeit üblicherweise als Gebiet, in dem alte Geister ihr Unwesen treiben, gefangen in ewig gleichen, sich wiederholenden Kreisläufen ethnischen und religiösen Hasses. Da diese uralt seien und auf starken „Volksempfindungen“ beruhten, lasse sich von außen nichts bewirken. Doch spätestens mit dem Aufschwung völkischer und damit ethnonationaler Phantasien in Teilen der EU büßen die Entwicklungen auf dem Balkan einiges von ihrer vorgeblichen Exotik ein. Nicht zuletzt der Wahlsieger Trump wurde mit Slobodan Milošević und dessen Weg an die Macht verglichen.
Protagonisten ethnischer Homogenität, von denen man dachte, sie seien schon lange marginalisiert, erlangen in den Gesellschaften Europas, insbesondere in einigen der EU eine neue Sichtbarkeit. Das dem östlichen oder südöstlichen Europa zugewiesene Stigma von der Obsession zur ethnischer Eindeutigkeit etabliert sich in einigen der historisch dafür besonders anfälligen Gesellschaften des westlichen Europas als zunehmend dominant. Ein Blick zurück auf die Krise in Ex-Jugoslawien, die dem Krieg voranging, kann daher in zwei Richtungen hilfreich sein:
- Erstens im Hinblick darauf, wegzukommen von essentialisierenden Zuschreibungen, die Nationalismus und Populismus auf dem Balkan archaisieren. Damit wird unterstellt, dass „es“ „dort“ immer schon so war und in letzter Konsequenz die Möglichkeit der Veränderung dieser Gesellschaften bestritten.
- Zweitens danach zu fragen, welche Momente aus der kritischen Auseinandersetzung mit dem Populismus in Ex-Jugoslawien heute für eine Analyse des Populismus in der EU genutzt werden können.
Sprache: Bosnisch/Kroatisch/Serbisch-Deutsch mit Simultanübersetzung
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Eine Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung.
Ort: Humboldt-Universität zu Berlin, Georgenstraße 47, Raum 0.12, Erdgeschoss (Institut für Kunst und Bildgeschichte)
Interview: Nenad Stefanov in hr2 Kultur Sendung Der Tag "Vor dem Sofa liegt die Straße - Wofür wir demonstrieren" am 9.10.2018
Thema: Der europäische Populismus und neue Grenzziehungen
Die gesamte Sendung kann hier angehört werden.